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Tierhaltung
19.01.2021

Praxis Live-Talks rund um die Fütterung

Kompakte Themenblöcke für verschiedene Nutztierrichtungen / Klimaschutz, Tierwohl, nachhaltige Fütterung und Kommunikation / von konkreten Empfehlungen für die methanreduzierte Fütterung bis hin zu Tipps für die praxisnahe Öffentlichkeitsarbeit landwirtschaftlicher Betriebe / live und praxisnah / die Aufzeichnungen der Talks sind unter www.proteinmarkt.de/digital-day verfügbar.

Oil & Feed Millers Best DIGITAL DAY 2022

Berlin | 20.01.2022

Klimaschutz, Tierwohl, nachhaltige Fütterung und Kommunikation – bei dem diesjährigen Oil and Feed Millers Best Digital Day stand ein breites Spektrum von Themen auf dem Programm. Es reichte von konkreten Empfehlungen für die methanreduzierte Fütterung von Milchkühen über die Einordnung der Nachhaltigkeit von Futtermitteln und Tipps für die praxisnahe Öffentlichkeitsarbeit landwirtschaftlicher Betriebe bis zur aktuellen Situation auf den Proteinmärkten – live und praxisnah. Die einzelnen Sendungen sind weiterhin kostenlos unter www.proteinmarkt.de/digital-day verfügbar.

Aktuelle Themen für Fachberater und Tierhalter

In der ersten Talkrunde ging der niederländische Fachberater Henry von Ittersum auf die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen ein, denen sich derzeit insbesondere Milchkuhhalter gegenübersehen. Er berichtete live von einem Praxisbetrieb, der mittels Trennung von Kot und Harn eine Lösung zur Ammoniakreduzierung umgesetzt hatte. Außerdem erläuterte er verschiedene Konzepte niederländischer Milchkuhhalter, um bei der Milchproduktion den steigenden Umweltanforderungen auch in Zukunft gerecht werden zu können. Dabei ging es auch um Methanreduzierung, alternative Extensivierungsstrategien oder um Sonderwege wie dem Kuhgarten eines Landwirts im niederländischen Groenlo.

Anschließend sprach Dr. Martin Hünerberg von der Georg-August-Universität Göttingen über die Bedeutung der Methanemissionen in der Milchkuhhaltung. Er erläuterte, wie das Methan entsteht, wie relevant diese Emissionsquelle tatsächlich ist, und wie Tierhalter die Methanemissionen ihrer Milchkuhherde schon heute mittels spezieller Fütterungsstrategien reduzieren können.

Tierwohl im Blick

Ein kurzes Video vom Schweinemastbetrieb von Elvira und Christoph Hagmeier im Alb-Donau-Kreis leitete die zweite Talkrunde ein. Hier diskutierten Familie Hagmeier, Dr. Manfred Weber von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt sowie Rudolf Wiedmann von der Europäischen Innovationspartnerschaft Schwein über den Zusammenhang von Fütterung, Haltung und Tierwohl.

Dabei ging es unter anderem um Investitionen in Stallum- und Neubauten und die dazu verfügbare Förderung, um das Hofglückprogramm eines Unternehmens des Lebensmittelhandels, um GVO-freie Fütterung, die Haltung von Schweinen mit unkupierten Schwänzen und die Möglichkeiten, eine Biofütterung allein mit Leguminosen umzusetzen.

Klimaschutz, Nachhaltigkeit und entwaldungsfreie Lieferketten

In dem Expertentalk zu entwaldungsfreien Lieferketten für Soja und weiteren Aspekten der Nachhaltigkeit wurden unter anderem die Konsequenzen der Klimakonferenz in Glasgow für die Futtermittelwirtschaft in den Blick genommen. Talkgäste waren Dr. Thomas Schmidt, OVID, Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V., Dr. Hermann-Josef Baaken, Deutscher Verband Tiernahrung e. V., und Gene Philhower, United States Soybean Export Council.

Die Experten gingen beispielsweise auf die Eiweißlücke in Deutschland, auf den entwaldungsfreien Soja-Anbau in Brasilien sowie auf Lebenszyklus-Analysen und den CO2-Fußabdruck von Futtermitteln ein. Weitere Themen waren die Nachhaltigkeit des Sojaanbaus in den USA und dessen Anerkennung gemäß den Leitlinien für die nachhaltige Sojabeschaffung, die vom europäischen Dachverband der Mischfutterhersteller FEFAC entwickelt und herausgegeben wurden. Außerdem wurde auf eine neue OVID-Broschüre „Nachhaltiges Palmöl und Soja? Ja bitte!“ aufmerksam gemacht, in der mit Fakten und Infografiken für ein besseres Verständnis rund um das Thema „entwaldungsfreie Lieferketten“ geworben wird.

Offener Dialog mit der Gesellschaft – aber wie?

Gast im vierten Expertentalk des Tages war Dirk Nienhaus von Bocholter Landschwein. Der Landwirt und Agrarblogger hat sich einem offenen und transparenten Dialog mit der Öffentlichkeit verschrieben.

Nach einem kurzen Blick auf die aktuelle Situation am Schweinemarkt schilderte Nienhaus seine Erfahrungen mit der Wirksamkeit digitaler Kommunikationskanäle wie Facebook, Instagram und YouTube. Eine besondere Rolle spielten neben den generellen Tipps zur Agrarkommunikation seine Hinweise zur Kommunikation in Krisenfällen und zu der Zeit, die er in die Öffentlichkeitsarbeit investiert.

Proteinmärkte im Allzeithoch

Mit Jan Peters von der Fachzeitschrift top agrar, dem Medienpartner der Digital Days, erläuterte ein ausgewiesener Marktfachmann in der fünften Talkrunde des Tages die Situation auf den Proteinmärkten.

Neben der aktuellen Einschätzung – auch zu der Rolle von China als weltweit wichtigstem Importeur von Eiweißfutter – ging es beispielsweise darum, wie sich die Nachfrage nach GVO-freiem Futter auf die Preisentwicklung am Markt auswirkt. Hier standen außerdem der Anbau heimischer Leguminosen – und die Erwartungen mit Blick auf Tierhaltung und Proteinmärkte, die mit der Politik der neuen Bundesregierung verknüpft sind – besonders im Fokus.

Freie Fahrt für Körnerleguminosen

Spannender Abschluss des diesjährigen Digital Day war der Expertentalk, den Ulrich Quendt vom Demonstrationsnetzwerk für „Erbse/Bohne“ zum neuen Projekt „LeguNet“ einleitete.

Neben dem Blick auf das vom BMEL im Rahmen der Eiweißstrategie geförderte „LeguNet“ standen in dieser Talkrunde auch der Anbau heimischer Körnerleguminosen – und die hier zu erwartenden Entwicklungen in den nächsten Jahren – im Blick. Dazu ging Frau Dr. Priepke von der Landesforschungsanstalt in Mecklenburg-Vorpommern speziell auf den Einsatz der Leguminosen in der Schweinefütterung und damit verbundene, mögliche Wertschöpfungskonzepte ein.

Zum Schluss dieser Talkrunde ging es um die Frage, was sich noch ändern muss, damit die heimischen Leguminosen ihren großen Durchbruch erleben können.

Der Oil & Feed Millers Best Digital Day ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland mit dem Online-Portal proteinmarkt.de, Deutscher Verband Tiernahrung (DVT), US Soybean Export Council (USSEC) und AMI Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, die zum zweiten Mal in dieser digitalen Form stattfand. Die Veranstaltung wurde von top agrar als Medienpartner begleitet.

Die Digital Days richten sich gezielt an landwirtschaftliche Betriebsleiter, Fachberater und Mitarbeiter aus dem Land- und Futtermittelhandel.

 



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