Feldsaaten Freudenberger: Vielfalt nachhaltig steigern und nutzen!
Artenreichtum im Grünland fördern: Bestände aufwerten, Tiergesundheit verbessern und Klimaresilienz steigern

Mannheim / Krefeld – 14.06.2022
Die Bedingungen des Klimawandels stellen die Grünlandwirtschaft vor große Herausforderungen und erfordern ein Umdenken. Ein Teil der Lösung liegt darin, die Architektur des Grünlands umzubauen. Trockentolerante Gräser, tiefwurzelnde Leguminosen und gesunde Kräuter müssen flächendeckend in artenarme Weidelgrasbestände integriert und über regelmäßige Nachsaat auch im Bestand gehalten werden. Dies ist erforderlich, da klassische Gräserbestände – vor allem die weidelgrasdominierten –deutlich an Ertragssicherheit und Ertragsstabilität verlieren. Besonders die extremen Trockenjahre 2018 bis 2020 sind vielen Futterbaubetrieben wegen einer ausgeprägten Grundfutterknappheit, gekoppelt mit mangelnden Grundfutterqualitäten und der Notwendigkeit zum Futterzukauf, nachhaltig im Gedächtnis geblieben.
Kräuterzusätze bringen Vielfalt
ProGreen® 14 – Kräuterzusatz trocken
Für klassisch trockene, hängige, südgeneigte und extensivere Flächen stellte Feldsaaten Freudenberger bei den diesjährigen DLG-Feldtagen erstmalig den ProGreen 14 Kräuterzusatz trocken vor. „Hier sind es vor allem die beiden trockentoleranten Leguminosen Hornklee und Luzerne, die der Mischung eine ideale Eignung für viele trocken-extensivere Grünlandstandorte im Süden Deutschlands verleihen“, erklärte David Menskes, zuständig für das Versuchs- und Sortenwesen bei Feldsaaten Freudenberger. „Bei Anlage des Bestands ist mit Blick auf die Luzerne jedoch auf einen passenden Kalkversorgungszustand der Fläche zu achten“, so Menskes.
ProGreen® 15 – Kräuterzusatz feucht
Für feuchtere Standorte, vor allem in nord-westdeutschen Lagen oder auf besseren Auen- und Gleystandorten mit guter Wasserführung, steht jetzt als neues Grünlandprodukt ProGreen 15 Kräuterzusatz feucht zur Verfügung. „Die drei an feuchte Lagen hervorragend adaptierten Kleearten Schweden-, Rot- und Weißklee werden durch die drei diätisch wertvollen Grünlandkräuter Zichorie, Spitzwegerich und kleiner Wiesenknopf ergänzt“, erläuterte Menskes.
Funktionen des Kräuterzusatzes
Durch den Einsatz der Kräuterzusätze lassen sich die Schmackhaftigkeit und damit die Akzeptanz der Grünlandaufwüchse deutlich erhöhen. Dies führt im Ergebnis im Vergleich zu einfachen Gräser- und Leguminosenmischungen auch zu verringerten Weideresten und damit zu geringeren Verlusten am Ende der Weide- und/oder Schnittperiode. Kräuter und Leguminosen weisen im Vergleich zu Deutschem Weidelgras im Schnitt mehr als doppelt so hohe Ca-, Mg- und K-Gehalte auf. „Damit bietet sich in der Milchkuhfütterung die Möglichkeit, teures Mineralfutter zu substituieren“, zeigte Menskes auf. Weiterhin punkten die Kräuterzusätze durch eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die in speziellen Arten wie Zichorie und Spitzwegerich enthalten sind. Besonders hervorzuheben sind auch kondensierte Tannine, die als sekundärer Inhaltsstoff in den eingesetzten Kleearten zu einem verlangsamten Proteinabbau im Pansen und damit zu einer Erhöhung der Effizienz des aufgenommenen Futters führen. So konnte in verschiedenen Versuchen nachgewiesen werden, dass Kräuterzusätze, richtig angelegt und eingesetzt, ein signifikantes Steigerungspotenzial für die Milchleistung aufweisen.
Optimale Bestandsanteile im Grünland
Gräser sollten mit Bestandsanteilen von 35 bis 45 Prozent nach wie vor einen wesentlichen Anteil an Grünlandaufwüchsen haben. „Sie sind wichtig für eine erfolgreiche Futterkonservierung“, statuierte Menskes. Leguminosen habe eine wichtige Funktion als heimische Proteinträger und können mit 15 bis 40 Prozent im Bestand vorkommen. Die legume Luftstickstofffixierung verbessert die N-Versorgung des Grünlands; in der Folge können die Betriebe ihren Grünlandbestand rein organisch düngen und teuren Mineraldünger einsparen. Als dritte Komponente gehen Kräuter mit 10 bis 40 Prozent in die Bestandsbildung ein. Sie erhöhen die Nutzungselastizität und den Mineralstoffgehalt der Aufwüchse. Eine hohe Weide- und/oder Nutzungsfrequenz erhält die Kräuter in einen jungen, energiereichen und frischen Zustand. Schossende, aufblühende und verholzende Kräuter sind dagegen zu vermeiden, da sie vor allem die Qualität und Silierfähigkeit des Materials negativ beeinflussen.
Das Ziel sollte sein, durch den Einsatz der Kräuterzusätze ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Gräser-, Kräuter- und Leguminosenanteil im Grünland zu schaffen. Während in frühjahrs- und herbstfeuchten Phasen die Gräser unter ausreichend feuchten Bedingungen mit ihrer raschen Massebildung am Anfang und nach dem Schnitt punkten können, sichern Kräuter und Leguminosen die Bestandesdichte in sommertrockenen Phasen ab. Die in Trockenphasen entstehenden Lücken in der Grasnarbe werden von ihnen erwachsen und gefüllt. Damit bieten die Kräuterzusatze ProGreen 14 und 15 für Wiesen und Weiden eine wohldosierte Mischung, die sich ideal eignet, um durch den Klimawandel gestresstes Grünland ernährungsphysiologisch, ökologisch und ökonomisch aufzuwerten. Eine solche Aufwertung ist als Neuanlage ebenso wie im Nachsaatverfahren möglich.
„Die genaue Zusammensetzung des Grünlandbestands hängt von zahlreichen Faktoren ab: dazu gehören Standort, Düngung, Nutzungsintensität und Nutzungsart“, erklärte Menskes schließlich. Bei einer Neusaat entscheidet die geplante Nutzungsart – Beweidung oder Schnittnutzung – über die Auswahl der Grünlandmischung und damit über die spätere Ziel-Zusammensetzung des Grünlandbestands.
Weitere Informationen finden Sie unter www.freudenberger.net
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